Info- und Vernetzungstag für transnationale Künstler:innen und Kulturschaffende in München

Info- und Vernetzungstag für transnationale Künstler:innen und Kulturschaffende in München

in Englischer Lautsprache

25. Oktober 2021, ab 16:00 Uhr – Live-Event
Ort:
Theaterbüro München, Dachauer Str. 112d, 80636 München


Anmeldung bis 22. Oktober 2021 unter: lotsinnen [at] pap-berlin.de
 

Für transnationale Künstler:innen mit mehreren marginalisierten Identitäten, Erfahrungen mit intersektionaler Diskriminierung und Unterdrückung ist es eine besondere Herausforderung, Zugang zur unabhängigen Kunstszene bzw. zu künstlerischen Communitys in München zu bekommen und sich dort als Kulturschaffende zu etablieren. Überhaupt einen Anfang zu machen, stellt vor dem Hintergrund von Diskriminierungserfahrungen, sprachlichen, strukturellen und bürokratischen Barrieren eine große Herausforderung dar. Der von Keith Zenga King kuratierte Informations- und Vernetzungstag bietet Tipps und Rat zu den Themen Existenzgründung, Diskriminierung und Honorarverhandlungen für freie Künstler:innen. In diesen noch immer schwierigen Zeiten für Künstler:innen und Kulturschaffende im Allgemeinen möchte dieser Informations- und Vernetzungstag einen Raum speziell für Künstler:innen und Kulturschaffende mit mehrfach marginalisierten Identitäten bieten, die von intersektionaler Diskriminierung und Unterdrückung betroffen sind. Das Ziel der Veranstaltung besteht darin, Wissen zu generieren, ihrer künstlerischen Praxis neues Leben einzuhauchen und radikale Solidaritäten aufzubauen: „Künstler:innen für Künstler:innen“ ist das Motto und Thema des Tages.

Der Informations- und Vernetzungstag, der im Rahmen des bundesweiten Projekts „Lots:innen in die Freie Szene“ durchgeführt wird, wird vom Theaterbüro München organisiert und von Keith Zenga King kuratiert.

Keith Zenga King lebt als Schwarze ugandische gender-non-conforming Schriftstellerin, Performancekünstlerin, Theatermacherin und politische Aktivistin in München. Seit ihrer Flucht ins europäische Exil erforscht Keith Zenga King die Erschaffung neuer Texturen und Verkörperungen an den Schnittstellen intersektioneller Identitäten. Durch Poesie, Live-Performance und Mixed Media will sie die Geschichten der afrikanischen, migrantischen, geflüchteten, queeren und Trans*-Communities ausgraben und erweitern.
 

Programm (Änderungen vorbehalten)
Die Veranstaltung wird in in Englischer Lautsprache durchgeführt.

16:00 Uhr: Opening (Begrüßung)
Mit Keith Zenga King (Lotsin), Anna Donderer und Laura Martegani (Theaterbüro München), Urszula Heuwinkel (Lotsin für unabhängige künstlerische Communitys)

16:15 Uhr: Making a start – Kanakisierung der Kultur
Mit Tunay Önder (Autorin, Publizistin, dramaturgische Beraterin und Kuratorin)
Die nachfolgenden Generationen von Gastarbeiter:innen hatten lange Zeit keinen Zugang zum subventionierten Kunst- und Kulturbetrieb. Seit dem postmigrantischen Bewusstseinswandel wurden und werden Zugang und Partizipation zwar häufig im Betrieb diskutiert, allerdings zu oft über die Köpfe der transnationalen Pionier:innen hinweg. Daher gilt das Motto: Nichts über uns ohne uns. In diesem Sinne sind Migrant:innen die zentralen Akteur:innen, wenn es um das Schaffen von Aktionsräumen geht. Leider ist Kanakisierung keine leichte Aufgabe. Der Beitrag von Tunay Önder gibt einen persönlichen Einblick in Wege und Umwege, in Widersprüche und Strategien.

16:40 Uhr: Diskriminierung – Es kotzt uns an! Fragen und Antworten
Mit Cana Bilir Meier (Filmemacherin und Kunstpädagogin) – in Englischer Lautsprache

“WE ARE SICK OF an art world that, on the one hand, deals “critically” with migration, racism, colonialism, etc., yet reproduces discrimination at the same time.” (wearesickofit.wordpress.com)

Ausgangspunkt dieses Beitrags ist das Manifest WE ARE SICK OF IT, das Hunderte von migrantischen/Schwarzen/indigenen/lesbischen/queeren/trans Künstler:innen of Color unterzeichnet haben, um sich gemeinsam gegen die Diskriminierung in weißen Kunst- und Kultureinrichtungen zu wehren.

17:40 Uhr: Pause

18:00 Uhr: Honorare Aushandeln – Fragen und Antworten im Livestream

Mit Anta Helena Recke (Theaterregisseurin and Performerin)

18:20 Uhr: How to become Bi Män
Mit Theresa Bittermann (DJ*, Musikerin, Autorin)

 

 

„Lots:innen in die freie Szene – Multilinguale Fachtage und Gallery Walk 2021" wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Ein Projekt des Performing Arts Programm des LAFT Berlin in Kooperation mit schreiben & leben der Lettrétage, Music Pool Berlin, inm – initiative neue musik berlin e.V., Theaterbüro München, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste e.V., Interkultur Ruhr, Pop-Büro Region Stuttgart, Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart und Produktionszentrum Tanz und Performance e.V., Dachverband freie darstellende Künste Hamburg e.V. und fluctoplasma.