Performersion & Performersion International

Performersion & Performersion International

Das Performing Arts Programm arbeitet seit 2016 mit der re:publica und weiteren Kooperationspartner*innen zusammen, um Akteur*innen der freien darstellenden Künste mit Digitalitätsexpert*innen zu verbinden: Internationale Künstler*innen, Game-Developer, Expert*innen aus Technologie und Forschung kommen regelmäßig zusammen, um Ideen zu entwickeln und praktische Anwendungen in kollaborativen Formaten zu erproben und sich auszutauschen. Die unterschiedlichen Stärken der Teilnehmer*innen helfen zu inspirieren, Wissen zu transferieren und neue Wege und Methoden auszuprobieren. Die Performersion bildet so eine Schnittstelle, von der aus die Teilnehmer*innen immer wieder transdisziplinäre Impulse entwickeln und in ihre jeweiligen Arbeitsfelder mit zurück nehmen.

Wir wollen einen Raum für kreative Prozesse eröffnen, in dem sich Kunst und digitale Kultur gemeinsam widerspiegeln können. Wir wollen konkretes Anwendungswissen zu digitalen Praktiken vermitteln. Wir wollen den Austausch moderieren, dokumentieren und die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Kunst und digitale Kultur auf gleicher Ebene mit fruchtbarem Netzwerken fördern. Wir hoffen, dass die im Rahmen der Performersion geschaffenen Kooperationen über die Veranstaltung hinaus fortgesetzt werden, so wie die Performersion selbst mit den neuen Kooperationspartnern – dem Studiengang „Spiel && Objekt“ der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und der Schaubude Berlin – den Kreis ihrer Kooperationspartner erweitert hat.

Programm der vergangenen Ausgabe:

Performersion International – Arts, Digitality, Practice

Ein Fachkongress zur performativen Anwendung digitaler Technologien
30. bis 31. Januar 2020
Ort:
Schaubude Berlin, Greifswalder Str. 81-84, 10405 Berlin

Auf der Performersion International werden gemeinsam mit regionalen und internationalen Expert*innen zukünftige, digitale Möglichkeiten für Künstler*innen und Akteur*innen der Performing Arts reflektiert und weiterentwickelt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Aneignung von digitalen Produktionsmitteln, das Erlernen neuer Ästhetiken sowie die Vermittlung von Fachwissen und digitalen Werkzeugen, um die Beteiligten als selbstermächtigte digitale Akteur*innen zu stärken. Der Fachkongress in Zusammenarbeit mit der Schaubude Berlin, dem Studiengang Spiel && Objekt der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und der re:publica bietet zudem Tischgespräche, die die ganze Vielfalt digitaler Anwendungen in den Performing Arts präsentieren, sowie Vorträge und ein Panel zu den aktuellen Fragen der künstlerischen Praxis in einer digitalen Welt.

In den Workshops am Donnerstag, dem 30. Januar, werden Kulturschaffende ermächtigt, den Designprozess von Computerspielen nachzuvollziehen und Übertragungen auf die Performing Arts zu entwickeln. Akteur*innen mit Schwerpunkt in der Textproduktion und Stoffentwicklung können in einem Workshop Programmier-Sprachen als logische Fortsetzung dramatischer und poetischer Sprachen kennenlernen. Wer sich für site-spezifisches Arbeiten interessiert, kann in einem Workshop das einfache Anlegen von GPS gestützten Anwendungen für smartphone-basierte Kunst erlernen. Am Abend heißen wir die Fellows der Akademie für Theater und Digitalität und die Menschen des Studiengangs Spiel && Objekt der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch zum informellen Austausch willkommen.

Am Freitag, dem 31. Januar, stellen dann zahlreiche Künstler*innen und freie Gruppen in kleinen Tischgesprächen ihre Projekte vor und diskutieren Strategien, Werkzeuge und nächste Herausforderungen. Am Mittag eröffnen wir den Konferenz-Teil der Performersion. In Vorträgen (größtenteils in Englischer Sprache) geht es um die performative Zukunft der Computergames und um die Bedeutung und Repräsentation elektronischer Bilder in den Künsten der Zukunft. Außerdem geht es um ein theoretisches Framework, das Wechselwirkungen zwischen digitaler Intimität und gesellschaftlichem Wandel zu fassen versucht. Zum Ende bindet ein Panel die verschiedenen Stränge zu einem reflektierten Überblick zusammen und leitet in einen intensiven Austausch aller Mitwirkenden über.

Programm

 

Donnerstag, 30. Januar 2020

11:00 Uhr     Workshops
Ortspezifisches Erzählen mit Augmented Reality
Ein kompakter Workshop zum einfachen Erlernen der notwendigen Skills, um ortsspezifische AR Anwendungen zu entwickeln.
AR-fähige Mobiltelefone und die Arbeitsrechner werden zur Verfügung gestellt, dank unserem Kooperationspartner Studiengang Spiel && Objekt der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch!
Mit Sarah Buser
Sarah Buser ist Dramaturgin, Künstlerin und Coderin. Ihre Arbeiten setzen Maßstäbe an der Schnittstelle zwischen Theater und neuen Medien. Durch Creative Coding und inszenierte Situationen werfen sie Fragen auf, die sich mit der Beschaffenheit unserer Wirklichkeit auseinandersetzen.
www.sarahbuser.com

Soft Skill Tree – an enabling workspace (in englischer Sprache)
... is a safe workspace for people, who want to work with technology, but dread the prospect at the same time. It's a lo-fi approach towards the general fields of interactive media and game development based on a chaotic toolbox of cheat sheets, dirty tricks and short cuts.
Bring your ideas, so we can take them apart!
Mit Georg Hobmeier
Georg Hobmeier hat nach einer Karriere als transdiziplinärer Performer die Seiten gewechselt und arbeitet als Gamedesigner und Konzepter an den Schnittstellen zwischen analoger und digitaler Kultur.

www.causacreations.net

MUSS WEGEN KRANKHEIT LEIDER ENTFALLEN!
Wie kann man Programmiersprachen als Fortsetzung dramatischer und poetischer Sprachen erlernen?

Sprachen sind Sprachen. Sie verwenden Zeichen und vermitteln Informationen.
In diesem ermächtigenden Workshop werden Menschen, die professionell mit Sprachen umgehen an Programmiersprachen herangeführt.
Mit Martin Ganteföhr
Martin Ganteföhr designt interaktive Projekte aller Art. Er arbeitete u.a. mit machinaEx und anderen freien Gruppen zusammen und hilft Kunstschaffenden digitale Technologien als Kulturtechniken zu nutzen.



13:30 Uhr    Mittagessen

15:00 Uhr    Fortsetzung der Workshops

18:30 Uhr    Feedbackrunde und Austausch
Mit den Fellows der Akademie für Theater und Digitalität und dem Studiengang Spiel && Objekt der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch

 

Freitag, 31. Januar 2020

11:00 Uhr    Tischgespräche aus der digital/künstlerischen Praxis
Menschen, die häufig Konferenzen besuchen, berichten oft, dass sie die besten Gespräche in einer gemischten Konstellation aus alten Bekanntschaften und neu kennengelernten Menschen hatten. Wir versuchen diese Erkenntnis zu emulieren und laden zu Tischgesprächen ein, bei denen viele in Berlin, aber auch international erfolgreiche Künstler*innen Aspekte ihrer praktischen Arbeit beleuchten und den Austausch mit den Tischgästen suchen.
Mit: Dr. Frederika Tsai, Anna Kpok (Almut Pape, Emese Bodolay), CyberRäuber (Björn Lengers), Stefanie Fischer, Eva-Maria Kraft, Maria Pyatkova, Sebastian Schlemminger, Christian Römer, Max Schumacher

13:30 Uhr    Mittagessen

14:30 Uhr     Begrüßung durch Vertreter*innen des Performing Arts Programm, des LAFT Berlin, des Studiengang Spiel && Objekt der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch) und der Schaubude Berlin

14:45 Uhr    Vorträge

Die nächsten 12 Jahre re:publica: Thematische Vorahnungen
Andreas Gebhard (re:publica)

Digital Intimacy and Societal Change (in Englischer Sprache)
Agnes Karolina Bakk (Moholy-Nagy University of Art and Design, Budapest)

Speculative Thoughts on Immersion, Performance and Real Virtuality (in Englischer Sprache)
Fernanda Parente (Kuratorin, Berlin)

Leaving Theatre, Going Indie
In diesem Vortrag überdenkt Georg Hobmeier seine irritierende Entscheidung, die altehrwürdige Schauspielkunst aufzugeben und stattdessen Computerspiele zu entwickeln. Er wird auch anderen verwandten Geistern Respekt erweisen, die ähnliche Wege verlassen haben ohne zurück zu blicken. Enthält zu gleichen Teilen Grübeln, Prahlen und Toben.
Georg Hobmeier (Gamedesigner)

16:30 Uhr    Kaffeepause

17:00 Uhr    Abschlusspanel
Digitalität als Kulturtechnik einer transdisziplinären Theaterlandschaft
Mit: Clara Ehrenwerth (machina eX), Friedrich Kirschner (Studiengang „Spiel && Objekt” Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch)
Moderation: Felizitas Stilleke


18:30 Uhr     Ausklang und Imbiss


Zugänglichkeit
Das Foyer und der Saal der Schaubude Berlin sind barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung. Der Zugang zum Saal ist über einen separaten Eingang möglich. Bitte melden Sie sich beim Café im Foyer. Barrierefreie Sanitäranlagen sind vom Saal aus frei zugänglich. Es stehen bis zu acht Rollstuhlplätze zur Verfügung. Die Kleine Bühne der Schaubude Berlin ist eingeschränkt barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung, da eine einzelne Stufe vorhanden ist. Das KON-Zimmer der Schaubude Berlin ist nur über eine Treppe zu erreichen und daher nicht barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung. Der S-Bahnhof „Greifswalder Straße“ ist barrierefrei. Der Bahnhof verfügt über einen Aufzug mit Sprachausgabe (zwischen Bahnsteig und Bahnhofshalle) sowie ein Blindenleitsystem. Die Straßenbahn-Haltestelle „Greifswalder Straße“ verfügt über ein Blindenleitsystem; der Ampelübergang verfügt über eine Blindeneinrichtung. Parkplätze sind im Bereich Storkower Straße verfügbar.

Die Workshops sind intensive, konzentrierte Arbeitsformate, bei denen es manchmal richtig still sein muss, damit die Teilnehmer*innen gut arbeiten können. Bei den Tischgesprächen muss es nicht still sein, da reden viele Leute und man kann sich frei bewegen. Bei den Vorträgen muss es nicht unbedingt die ganze Zeit still sein, aber die Themen sind kompliziert und viele Leute müssen sich konzentrieren, um die Inhalte zu verstehen.
Es gibt die ganze Zeit kostenfrei Wasser und Snacks. Es gibt die Möglichkeit, sich in einen ruhigen Raum zurückzuziehen.

Die Performersion International ist eine Kooperation des Performing Arts Programm Berlin mit der Schaubude Berlin und dem Studiengang Spiel && Objekt der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch.