Prof. Dr. Naika Foroutan (Vortrag)/Barbara Meyer, Dr. Onur Suzan Nobrega und Çığır Özyurt (Diskussion): "Einwanderungsland" als Aufgabe der Kultur

Branchentreff
Podiumsdiskussion
Vortrag & Diskussion
9. Oktober 2015 | 17:30
tak - Theater Aufbau Kreuzberg, Prinzenstraße 85 F, 10969 Berlin

Prof. Dr. Naika Foroutan (Vortrag)/Barbara Meyer, Dr. Onur Suzan Nobrega und Çığır Özyurt (Diskussion): "Einwanderungsland" als Aufgabe der Kultur

Gesellschaftliche Identität wird mit Sprache und Geschichten, mit Mitteln der Kultur verhandelt; mit Techniken, die darstellenden KünstlerInnen vertraut sind.

Die Menschen, die sich vor dem LAGeSo sammeln, werden „Flüchtlinge“, „MigrantInnen“ oder „Refugees“ genannt. Menschen, die auf Grund günstiger Lebenshaltungskosten von Brooklyn nach Berlin ziehen, sind „Expats“. Menschen, die aus dem Kosovo nach Berlin kommen sind „Wirtschaftsflüchtlinge“ und Menschen, die 1945 aus der Tschechoslowakei geflohen sind, werden „Vertriebene“ genannt. 

Obwohl Deutschland zentral in Europa gelegen ist und hier immer Menschen ein-, aus- oder durchgewandert sind, gibt es kein starkes Narrativ, das diese Facetten von Identität konstituierend verhandelt.

Prof. Dr. Foroutan forscht als stellvertretende Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung zu diesem Themen und belegt, dass „Einwanderungsland Deutschland“ keine Frage der Empirie ist, sondern eben des Narrativs und deswegen Aufgabe der Menschen, die Geschichten erzählen und Kunst schaffen.

Moderation:
Dr. Boris Vormann (John-F.-Kennedy-Institut, FU Berlin)

Beteiligte:
Prof. Dr. Naika Foroutan (Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung, HU Berlin)
Barbara Meyer (Schlesische27)
Çıgır Özyurt (Initiative Grenzen-Los!e.V./JugendtheaterBüro Berlin)
Dr. Onur Nobrega (Medien- und Kulturwissenschaftlerin / Goldsmiths, University of London)