Fachtag 2017: Kunstvermittlung im Widerspruch – Zwischen Marketing und Publikumsdramaturgie
Fachtag 2017: Kunstvermittlung im Widerspruch – Zwischen Marketing und Publikumsdramaturgie
Kunstvermittlung schafft Räume für Begegnung zwischen Künstler*innen und Zuschauer*innen und regt zum Denken an. Sie gestaltet, provoziert, hinterfragt. Trotz oder gerade wegen der vielfältigen Möglichkeiten der Vermittlungspraxis sind Kulturvermittler*innen und ihre Arbeitgeber*innen zwischen unterschiedlichen Erwartungen, Definitionen und Zielen zerrissen: Zuständig für die Steigerung der Zuschauerzahlen? Schule des Sehens? Kultur für Alle? Eigenständige künstlerische Praxis?
Am 24. November 2017 lud der Bereich Publikumsgenerierung und Vermittlung zum Fachtag. Gemeinsam mit Künstler*innen, Kunstvermittler*innen, Spielstätten-Vertreter*innen aus Deutschland und weiteren europäischen Ländern wurden Erwartungen an die Vermittlung diskutiert: Welches Selbstverständnis haben die Akteur*innen aus dem Vermittlungsbereich von ihrer Praxis? Was bedeutet der „Begriff Publikumsdramaturgie“? Wie viel Vermittlung kann die freie Szene vertragen? Wie gehen Vermittler*innen mit verstecktem und offenem Rassismus um? Welche Fragen werden uns in Zukunft beschäftigen?
Theaterscout und freie Dramaturgin Anne Pantaleon berichtet über die Tagung.
Hier geht es zur Dokumentation.
Programm
10:30 Uhr Anmeldung und Café
11:00 Uhr Begrüßung und Auftakt
11:15 Uhr Theater als Vermittlung oder Theater vermitteln?
Impulsvortrag von Prof. Dr. Birgit Mandel (Institut für Kulturpolitik, Universität Hildesheim)
Konzepte und Format der Theatervermittlung zwischen Rezeptions-Verstärkung, Kultureller Selbstbildung und Audience Development.
11:45 Uhr Praxisbeispiele: Vermittlung aus der Sicht einer Künstler*innengruppe, einer Spielstätte und einer Vermittlungsinitiative – Präsentation und Austausch
Akteur*innen der Kulturszene nähern sich aus verschiedenen Perspektiven der Praxis der Vermittlung und laden im Anschluss an die Präsentationen zu einem Gespräch ein.
Mit:
meet MIMOSA: Eva Isolde Balzer
Vierte Welt Kollaborationen: Dirk Cieslak
lab.Bode – Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen: Katharina Bühler und Greta Hoheisel
13:00 Uhr Mittagspause
14:00 Uhr Arbeitsgruppen
Was, wie, für wen? – Möglichkeiten und Herausforderungen in der Vermittlungspraxis
Drei Arbeitsgruppen laufen parallel: Ausgehend von der eigenen Praxis sowie von den Fragestellungen des Tages gehen die Moderator*innen der Arbeitsgruppen auf verschiedene Vermittlungspraktiken ein und diskutieren mit den Teilnehmer*innen unter anderem darüber, an wenn sich Vermittlung richtet, wie sie gemacht wird, was sie erreichen will und wie aktuelle und zukünftige Herausforderungen dieser Praxis aussehen.
Leitung der Arbeitsgruppen:
Carolin Gerlach, freie Kunstvermittlerin (u.a. State of the Art Hildesheim, Spurensuche, diverse Schülertheatertreffen)
Olga Lang, freie Kunstvermittlerin (u.a. documenta 14, mumok Wien)
Christoph Wirth, freier Künstler & Kunstvermittler (u.a. für Goethe Institut Malaysia, TEAK Actors School Helsinki)
16:00 Uhr Abschlussrunde der Arbeitsgruppen
16:30 Uhr Blick aus dem deutschsprachigen Raum: Theatervermittlung in Österreich
Eva Geißler, Kunstvermittlung & Audience Development (brut Wien)
17:00 Uhr Apéro (informelles Vernetzen) an der Bar im Ballhaus Ost